Nice est „nice“

Auf unserer Studienfahrt Ende September an die Côte d’Azur konnten wir Landeskunde in ihrer Reinform erleben: Nachdem uns bei der Ankunft das Azurblau des Mittelmeeres in seinen freundlichsten Varianten entgegenfunkelte, erfuhren wir sodann, dass die öffentlichen Verkehrsmittel am nächsten Tag streiken würden. Aus der Traum vom schönen Ausflug in die Parfümstadt Grasse! Allerdings hat so ein Streik auch etwas Gutes: wir trainierten unsere Beinmuskulatur, liefen uns die Füße wund und weil wir nicht aus der Stadt raus kamen, mussten wir wohl oder übel ein paar Stunden am Strand in Nizza verbringen. Das Bimmelbähnchen, das jetzt elektrisch ist, schafft den steilen Berg zur Burg nicht mehr hoch, was uns zusätzliches Treppentraining (gefühlte 2000 Stufen) verschaffte. An Nizza beeindruckte uns das Hotel Negresco an der Promenade des Anglais, der Markt auf der Cour Saleya, die Altstadt mit typischem Essen und tollen kleinen Läden, das MAMAC mit seinem Quadratkopf, die Place Masséna mit den abends leuchtenden Skulpturen und nicht zu vergessen der Pizzalieferservice an den Strand.

In Antibes stand das wunderschön gelegene Picasso-Museum auf dem Programm, der „Nomade“ auf der Kaimauer mit Blick auf die derzeit weltgrößte Yacht. In Cannes ging es wieder einmal steil bergauf zur Pointe Croisette, von wo wir einen phantastischen Blick auf die Stadt mit dem Filmpalast und die umliegenden Inseln genießen konnten. Der anschließende Strandgang gestaltete sich etwas schwierig, da der Strand zu Modernisierungszwecken einfach abgerissen oder gesperrt war und wir mussten ein paar Kilometer dranhängen, um ein Fleckchen heilen Strand zu erwischen. Dort eilten ein paar Mutige einer Dame auf dem Anlegesteg zu Hilfe, allerdings retteten sie letztendlich keine Person, sondern eine Louis-Vuitton-Tasche vor dem Ertrinken, weil die Frau  nur um Hilfe gerufen hatte, damit ihr Täschchen nicht nass wird. Sachen gibt’s… Am nächsten Tag begegneten wir dem geballten Reichtum der Welt in Monaco. Erst im Casino, dann im Prinzenpalast und abends bei einer Benefizveranstaltung zur Rettung der Ozeane. Während die Jungs über die schweren Autos fachsimpelten, hielten sich die Mädels eher an die textile Ausstaffierung der Galateilnehmer. Nachdem dann der Prinz noch an uns vorbeifuhr, konnten wir beruhigt ins etwas bescheidenere Nizza zurückkehren.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Deutsch Französischen Freundeskreis von Walldorf bedanken, der uns den Eintritt in das Musée océanographique sowie in das Casino in Monaco ermöglichte.