„Frei-Stunde“ ohne Gernot Frei? Verabschiedung des Stellvertretenden Schulleiters des Gymnasiums Walldorf

Mit dem Ende des Schuljahres wurde der Stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums Walldorf Studiendirektor Gernot Frei, der seit 2009 in dieser Funktion in Walldorf tätig war, in den Ruhestand verabschiedet. Am letzten Schultag des Schuljahres 2016/17 würdigten Otto Steinmann, Erster Beigeordneter der Stadt Walldorf, als Vertreter der Stadt und Christa Nohe, die Vorsitzende des „Vereins der Freunde und Förderer des Gymnasiums Walldorf“, als Vertreterin der Schulgemeinschaft das Wirken des zukünftigen Pensionärs. In seinen Abschiedsworten machte Schulleiter Oberstudiendirektor Gerald Kiefer auf die „beeindruckende Schullaufbahn“ seines Stellvertreters aufmerksam.

Nach dem Abitur am Helmholtz-Gymnasium in Heidelberg, dem Studium an der Universität Heidelberg und dem Referendariat in Wiesloch und in Sandhausen trat Gernot Frei 1979 seine erste Stelle am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Sandhausen an, wo er mit vollem Deputat seine Fächer Mathematik und Physik unterrichtete. Die Schule lernte er in ihrer ganzen Breite aus den unterschiedlichen Perspektiven u.a. als Verbindungslehrer der SMV, Mitglied der Schulkonferenz und des örtlichen Personalrats kennen. Bereits im Sandhausen aber fand Gernot Frei zu seinem besonderen Interesse an schulorganisatorischen Verwaltungsaufgaben. 1992 wurde er zum Oberstudienrat ernannt.

Der nächste Karriereschritt erfolgte folgerichtig 1999 mit der Bestellung zum Stellvertretenden Schulleiter am Leibniz-Gymnasium in Östringen, was die Ernennung zum Studiendirektor ein Jahr später nach sich zog. Sein ausgeprägter Wille zur Weiterentwicklung führte Gernot Frei dann in den Auslandsschuldienst: Von 2005 bis 2009 war er Teil der Schulleitung der Deutschen Schule in Quito, der Hauptstadt Ecuadors.

Gernot Frei bei der Verabschiedung von der Schülerschaft

So trat 2009 ein Stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Walldorf seinen Dienst an, der über eine Vielzahl von Erfahrungen und Kompetenzen verfügte, die er in seiner neuen Position einsetzen konnte. Über die Anforderungen eines „Organisationschefs einer großen Schule“, so der Schulleiter des Gymnasiums, verfügte Gernot Frei allemal: Sachkenntnis und Planungsgeschick, Belastbarkeit, Frustrationstoleranz, soziale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit und eben auch die Fähigkeit zur Improvisation und der Mut zu unkonventionellen Entscheidungen. Er erfasste schnell Probleme und fand Gefallen an der Herausforderung. Eines seiner Markenzeichen war die „offene Tür“: Die Schülerschaft wie auch die Kollegen konnten den „Organisationschef“ immer direkt kontaktieren, so dass so manches Alltagsproblem unmittelbar ausgeräumt werden konnte. Gernot Freis schulische Leidenschaft war die Perfektionierung von Stunden- und Vertretungsplan, so dass es nicht zur unnötigen Verschwendung von Lebenszeit kam, wie er es selbst in seinen an das Kollegium gerichteten Dankesworten ausdrückte.

Trotz des Ruhestands und des Genesungsprozesses nach schwerer Krankheit ist es dem Pensionär ein Anliegen, seinen Nachfolger im Amt, Jürgen Brunsch (bisher Copernicus-Gymnasium Philippsburg), in die Aufgaben des Stellvertretenden Schulleiters einzuarbeiten.

Ob im kommenden Schuljahr dann – in den Worten der Personalratsvorsitzenden Antje Hinrichs in ihren an Gernot Frei gerichteten Abschiedsworten – eine „Frei-Stunde“ noch den Namen verdient, wird sich zeigen müssen.

S. Reuter