Das Kompositionsprojekt „The Turn of the Tide“

Ende letzten Jahres kam Herr Frefat zu uns, dem Musikkurs der Jahrgangsstufe I, um uns von einem Kooperationsprojekt mit dem Heidelberger Theater zu erzählen und zu erfragen, ob wir Interesse hätten, daran teilzunehmen. Hierbei komponierten mehrere Klassen, unterschiedlicher Stufen an verschiedenen Schulen jeweils ein Teilstück zum Thema Umwelt, welches als Mittelteil in die Komposition „The Turn of the Tide“ des Komponisten Peter Maxwell Davies gesetzt und als knapp 1 ½ – stündiges Konzert aufgeführt wurde.

Da wir es interessant fanden, ein Musikstück selbst zu komponieren sagten wir zu und fingen auch bald darauf an mit Frau Klingmann daran zu arbeiten. Da uns das Unterthema „Die Entstehung und Zerstörung der Pflanzen an Land“ vom Theater aus vorgegeben wurde, setzten wir uns erst einmal damit auseinander und sammelten Ideen, inwiefern man dies musikalisch umsetzten könnte. Wir erfanden eine Geschichte zur Entstehung und zum Sterben einer Pflanze und notierten erste musikalische Ideen um diese darzustellen. Danach ging es die nächsten Stunden erst einmal in Gruppenarbeit weiter. Jede Gruppe hatte Zeit sich ein eigenes kleines Konzept zu überlegen, welches am Ende vorgetragen wurde. Anschließend wurden einzelne Teile aus jedem Konzept zu einem Neuen geformt. Danach verfeinerten wir dieses Konzept immer weiter, jetzt als ganzer Kurs. Zwischenzeitlich legten wir die Verteilung der Instrumente wie beispielsweise Klavier, Gitarre, Percussioninstrumente und Bläser fest. Für jede dieser Musikgruppen wurde ein Partitur-Rohling zur „Entstehung“ erstellt, der schließlich im Laufe der Proben überarbeitet und von den jeweiligen Gruppen zum Teil nochmals abgeändert wurde, sodass gegen Ende jede Gruppe ihre Noten für den jeweiligen Part hatten. Durch Tipps und Hilfestellungen, die wir bei den Besuchen der betreuenden Theaterpädagogin und einer Orchestermusikerin aus dem Theater bekamen, kamen wir – auch mit dem Einbringen unsrer weiteren Ideen – schnell voran. Wir beschlossen nach einer Diskussionsphase den Teil der „Zerstörung“ als Improvisation auszuführen.

Am Donnerstagabend vor der Premierenam 06.07. trafen wir uns zum ersten Mal in Heidelberg und führten mit den anderen Schulen, die an dem Projekt teilnahmen, eine gemeinsame Probe durch. Es war sehr interessant zu hören, was für Konzepte die anderen zu ihrem Thema entworfen hatten. Freitags hatten wir zwar keine Probe, jedoch trafen wir uns trotzdem am Theater, da wir wir eine GFS zu dem Komponisten Peter Maxwell Davies hörten und anschließend eine Führung durch das Theater bekamen. Die verschiedenen Werkstätten, in denen Kostüme, Skulpturen, Möbel und Masken angefertigt wurden, waren sehr interessant – vor allem da zu jeder Werkstatt ein Team von meist 5 Leuten gehörte und somit auch die Größe jeder Werkstatt beachtlich war.

Samstags war dann die Generalprobe, an der wir zum ersten Mal auf der richtigen Bühne im großen Saal zusammen mit dem großen Orchester des Theaters probten. Hier wurde auch noch der Soundcheck gemacht, die visuellen Effekte eingestellt, der Einzug und Abgang der Klassen geprobt und die Applausordnung abgesprochen.

Sonntags war endlich die Premiere und bei fast ausverkauftem Saal führten nun Klassen sowie Orchester das Gesamtwerk auf. Es lief gut und man konnte einiges an positivem Feedback nach der Aufführung hören. Auch die anderen beiden Auftritte, die in der darauffolgende Woche dienstags vormittags stattfanden, verliefen wie geplant und waren wie die Premiere zuvor gut besucht.

Alles in allem verlief das Projekt gut und es war eine tolle Erfahrung, mal einen Einblick in den Entstehungsprozess eines großen Musikstückes zu bekommen. Hierbei möchten wir uns auch nochmals bei dem Heidelberger Theater bedanken und besonders bei unserem Dirigenten Róbert Farkas, der die Proben und auch die Aufführungen souverän leitete.

Alicia Zink, JS1

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